Feng Shui im Kinderzimmer
Das Kinderzimmer ist als extrem schwierig einzustufen, weil in der Regel auf zu kleinem Raum zu viele Funktionen passieren: schlafen, spielen (auch mit Freunden/Freundinnen), lernen. Zumindest kann man die Farbe des Feng Shui Kinderzimmers gut auf die Person abstimmen. Dazu benötigt es allerdings der Bazi Persönlichkeitsanalyse, basierend auf dem Geburtsdatum inkl. Ort und Stunde. Bazi ist die chinesische Astrologie, die allerdings nichts mit den Planeten zu tun hat, sondern sich vielmehr der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) bedient. Viele Berater nutzen hier die persönliche Kua Zahl, was ich als nicht korrekt ansehe. Die Kua Zahl Methode ist in der Regel nur als persönliches Richtungssystem gut zu gebrauchen, hat aber mit der Farbbestimmung im Sinne der Persönlichkeitsanalyse nichts zu tun.
Mehr Infos zu der Kua Zahl Methode
Kinderzimmer werden häufig zu klein gebaut
Auch im Kinderzimmer kommt wieder das Berechnungssystem der „Fliegenden Sterne“ zum Einsatz und in Abstimmung mit dem Bazi wird in der Regel eine gute Farbwahl möglich sein, die das Kind unterstützt.
Das Kinderzimmer sollte genügend Stauraum durch möglichst geschlossene Regale, Kisten und Körben zur Verfügung stellen, um zumindest die Option für Ordnung zu haben. Auch hier gelten die Power Position Regeln: Bett mit dem Kopfende an einer soliden Wand, um von dort Türen und Fenster unter Kontrolle zu haben. So sollte auch der Schreibtisch stehen: Wand im Rücken, von dort Türen und Fenster unter Kontrolle.
Und damit beginnt eigentlich das Platzproblem, denn die guten Feng Shui Bett- und Schreibtischpositionen verbrauchen schlichtweg viel Raum. In der Regel wird der Schreibtisch vor das Fenster gestellt, so dass das Kind mit dem Rücken zu Tür sitzt und somit keine Raumkontrolle hat. Oft wird dann der Schreibtisch nicht genutzt und die Schularbeiten werden am Esstisch oder Wohnzimmertisch gemacht.
Abhilfe schafft evtl. ein Spiegel, von dem das Kind in seiner „Fensterposition“ die Tür sehen kann, wie ein Rückspiegel beim Auto.
Ein vertiefender Blick, welche Herausforderungen Feng Shui im Kinderzimmer lösen kann
Das Kinderzimmer ist oft ein kleiner Raum, der viele Funktionen gleichzeitig erfüllen soll. Daher ist es umso wichtiger, ihn mit Sorgfalt einzurichten.
Das Kinderzimmer gleicht einem Dschungel des Lebens mit all seinen unterschiedlichen Facetten: Abhängigkeiten, Konflikte zwischen Eltern, elterliche Liebe, Pubertät, Einsamkeit, das Erleben von Freundschaften, Lernen, Träumen, der Prozess des Erwachsenwerdens, Opposition, (Kinder)krankheiten und vieles mehr, was uns als Kinder damals bewegt und geprägt hat.
All das soll nun auf meist 10 bis 14 Quadratmetern Platz finden, vielleicht sogar mit schrägen Wänden! Das ist eigentlich viel zu wenig Raum für ein so vielfältiges Leben. Architekten mögen sagen: "Aber früher waren die Kinderzimmer noch kleiner! Und damals, in den bäuerlichen Großfamilien, hatte man gar kein eigenes Zimmer!" Das stimmt.
Aber es stimmt auch etwas anderes: Unser Lebensstil und unsere Lebensmittelpunkte haben sich verändert. Früher war das Kinderzimmer auch immer draußen: im Park, im Garten, auf dem unbebauten Grundstück nebenan mit einem großen Kirschbaum, auf dem Fußballplatz, im Freibad, im Garten von Freunden, am See oder am Fluss. Manche dieser Aktivitäten finden noch immer statt. Doch heutzutage spielt sich das Kinderleben viel öfter drinnen ab.
Spielkonsolen, Computer, Handys, SMS, WhatsApp, Instagram, Snapchat, Facebook – all das geschieht drinnen und beansprucht zudem Zeit, die sonst draußen im Viertel oder in der Natur verbracht würde. Früher stand das Kollektiv, das Dorf, die Gemeinschaft viel mehr im Mittelpunkt. Heute ist es die Individualisierung, die mehr Raum benötigt. Die IT-Gesellschaft verlangt nach mehr Platz, während dieser in Ballungsräumen immer knapper und teurer wird.
Früher war das Kinderzimmer auch draussen - in der Natur
Lassen Sie mich ein beeindruckendes Gespräch wiedergeben, das ich mit einer Kollegin geführt habe, die sich mit Geomantie bestens auskennt. Sie und ihr Mann hatten sich entschlossen, zwei Jahre lang mit ihren zwei Kindern in einem Pferdewagen durch Deutschland zu ziehen und dort zu leben, wo es schön und erlaubt war. Sie erzählte mir, dass es praktisch keine Jahreszeit und keinen Tag gab, an dem ihre Familie nicht draußen war. "Es war alles eine Frage der Kleidung und der Gewöhnung", sagte sie. "Es war wunderbar, alle Jahreszeiten hautnah mitzuerleben und zu spüren, wie sich ein Jahr im Rhythmus der Natur anfühlt!" Das Kinderzimmer – genauso wie alle anderen Zimmer – befand sich draußen! Das hat mich sehr beeindruckt, aber es hat auch deutlich gemacht, wie sehr wir uns heutzutage von der Natur entfernt haben. Der Lichtsmog durch den ständigen Gebrauch von Lampen an jedem Ort und zu jeder Zeit sei hier nur kurz erwähnt. In städtischen Lebensräumen gibt es keine "echte" Nacht mehr. Diese erlebt man nur noch in der Wüste oder im Dschungel. Ich möchte hier kein Plädoyer für "früher war alles besser" halten – wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Aber wir können uns für die sich ständig ändernden Lebensumstände sensibilisieren.
Das Kinderzimmer mit Feng Shui einrichten
Wenn ein Kind keine Lust hat, seine Hausaufgaben in einem beengten Raum zu erledigen, mit dem Rücken zur Tür an einem zu kleinen Schreibtisch, dann ist das mit gesundem Menschenverstand nachvollziehbar. Und Feng Shui ist oft nichts anderes als gesunder Menschenverstand.
Worauf sollten Sie also achten, wenn Sie das Kinderzimmer nach Feng Shui einrichten möchten?
Die optimale Position für Bett und Schreibtisch im Kinderzimmer ist eine solide Wand im Rücken, die Tür und idealerweise auch die Fenster im Blick. Diese Position ist wichtig für den Schreibtisch sowie für das Bett. Ein Kopfteil wäre auch für das Bett von Vorteil. Ein Holzbett, am besten aus Zirbenholz oder einem anderen Vollholz, wäre optimal. Für den Schreibtisch empfiehlt sich ebenfalls echtes und stabiles Holz.
Falls die optimale Position nicht realisierbar ist, könnte eine der guten Richtungen aus dem Kua-Zahlen-System eine Alternative sein. Diese kann Ihnen auch einen Hinweis darauf geben, in welche Himmelsrichtung das Kinderzimmer ausgerichtet sein sollte.
Generell ist der Osten eine gute Wahl für Kinder. Die Schlafposition mit dem Kopf nach Osten und den Füßen nach Westen ist gut, da dies dem Lauf der Sonne entspricht. Als Alternative könnte der Kopf nach Norden und die Füße nach Süden ausgerichtet werden, da so die Erdmagnetströme verlaufen.
Der Schreibtisch sollte nicht direkt vor einer Wand stehen, sodass das Kind mit dem Rücken zur Tür sitzt. Eine Wand vor dem Kind wirkt wie ein Hindernis, und wenn sich die Tür hinter dem Kind befindet, kann das verunsichernd sein. Das Kind müsste dann Energie aufwenden, um sich in Richtung der Tür zu schützen. Dies ist ein instinktiver Schutzmechanismus, der in uns angelegt ist. Allein die Energie, die für das Umdrehen benötigt wird, um zu sehen, wer ins Zimmer kommt, steht nicht mehr als Lebenskraft zur Verfügung. Falls der Schreibtisch nicht anders platziert werden kann, könnte man rechts und links vom Schreibtisch kleine Rückspiegel an der Wand anbringen, damit das Kind die Tür darin sehen kann. Die Wand vor dem Schreibtisch könnte mit einem Bild versehen werden, das einen Blick auf einen schönen See oder ein tolles Tal bietet.
Auch die beliebte Fensterposition hat ihre Tücken: Der weite Blick vom Schreibtisch nach draußen verleitet leicht zur Unkonzentriertheit und zum Tagträumen. Zudem bleibt der Rücken ungeschützt und das Kind hat keine Kontrolle über den Raum.
Bett, Ordnung und achten Sie auf technische Belastungen / ESmog
Vermeiden sie aggressive Kantenangriffe! Achten Sie darauf, dass weder das Bett noch der Schreibtisch von scharfen Kanten angegriffen werden. Solche Kanten können von Möbelstücken kommen, aber auch von Gebäudekanten, Wandkanten, abgestorbenen Ästen und aggressiven Dachformen der benachbarten Bebauung.
Hochbett – ja oder nein?
Etagenbetten bieten viele Platzvorteile, können aber auch Schlafprobleme verursachen. Die niedrige Decke in der oberen Etage kann bei einigen Kindern Angst, unruhigen Schlaf und Platzangst (Klaustrophobie) auslösen. Wenn Ihr Kind jedoch dauerhaft gut schläft, kann das Hochbett durchaus beibehalten werden. In diesem Fall sollten Sie jedoch überlegen, ob die Decke mit einer Illusionsmalerei oder einer Tapete, die den Himmel zeigt, gestaltet werden könnte.
Oftmals werden unter dem Bett Kisten oder Schubladen zur Aufbewahrung genutzt. Das ist praktisch für zusätzlichen Stauraum. Allerdings kann sich dort auch die Luft stauen und das Chi (Lebensenergie) zirkuliert nicht mehr frei. Deshalb sollten Sie zumindest einmal im Monat die Matratze drehen.
Ordnung schafft die beste Grundlagen
Ordnung ist ein immer wiederkehrendes Thema, und die meisten Kinder haben sie nicht von Natur aus. Was kann man tun?
Schaffen Sie mit Körben und gut erreichbaren Schubladen Möglichkeiten, um alle wichtigen Dinge der Kinder ordentlich verstauen zu können und so etwas Ordnung im Zimmer zu bewahren. Ja, es wird sicherlich Momente geben, in denen es Geschrei gibt, und ja, es ist eine mühsame Aufgabe. Leider habe auch ich kein Patentrezept außer: Durchhalten.
Reduzierung von elektronischen Geräten
Vermeiden Sie DECT-Telefone, Verlängerungskabel mit vielen Steckdosen, Handys, WLAN und andere elektronische Geräte. Die Gefahren elektromagnetischer Strahlung werden oft unterschätzt, und erst in 10-15 Jahren werden wir durch Langzeitstudien erfahren, welche Auswirkungen die ständigen Pulse, unhörbaren Frequenzen und Handystrahlungen auf das Immunsystem und die Gesundheit haben. Baubiologen warnen bereits seit vielen Jahren vor diesen Gefahren!
Verwenden Sie im Kinderzimmer auch keine Energiesparlampen, denn diese sind baubiologisch (auch für Erwachsene) eine Katastrophe. Nutzen Sie stattdessen Tageslichtlampen, LED Licht und klassische Glühbirnen, solange sie noch erhältlich sind. Das Lichtspektrum ist deutlich angenehmer.
Feng Shui Farben im Kinderzimmer, Dekorationen, Mitspracherecht
Auch Farben und unruhige Dekorationen können das Verhalten eines Kindes maßgeblich beeinflussen, insbesondere den Schlaf. Vermeiden Sie aggressive Symbolik wie Waffen, blutrünstige Poster oder Symbole aus fremden Sprachwelten. Falls etwas im Kinderzimmer hängt, was Sie nicht lesen können und dessen Bedeutung Sie nicht kennen, rate ich zur äußersten Vorsicht. Oftmals haben Symbole eine universelle Wirkung, selbst ohne die Sprache zu verstehen.
Vermeiden Sie auch hohe, erdrückende, zu dunkle, gezackte und schwere Möbel im Kinderzimmer. Diese könnten ein Grund für mangelndes Selbstbewusstsein oder sogar für Kleinwüchsigkeit oder Wachstumsstörungen sein.
Arbeiten Sie mit hellen und pastelligen Farben. Es muss nicht immer Blau für Jungen und Rosa für Mädchen sein. In der chinesischen Kultur wird die Farbe Blau mit Mädchen in Verbindung gebracht und Rosa mit Jungen. Wählen Sie einfach die Farben, die Ihr Kind ansprechen, beruhigen und glücklich machen.
Die Kinder sollen ein Mitspracherecht bei der Farbauswahl haben. Geben Sie ihnen jedoch klare Grenzen. Es ist nicht ratsam, wenn die Kinder ständig das komplette Farbprogramm des Baumarkts im Zimmer haben wollen.
Natürlich gibt es noch viele weitere Aspekte und Feinheiten, die beim Einrichten eines Kinderzimmers nach Feng Shui zu beachten sind. Diese können jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich sein und sollten individuell betrachtet werden.
Mehr Infos zum Feng Shui Kinderzimmer auf HOUZZ, einem großen online Architektenforum:
https://www.houzz.de/magazin/feng-shui-unter-der-lupe-das-kinderzimmer-stsetivw-vs~63381558